Stadtgemeinde Kapfenberg & Raumplanungsbüro Pumpernig & Partner:

 

Eine Strategie, die die Stadtgemeinde Kapfenberg verfolgt, um die Innenstadt wieder zu beleben, ist die Förderung von Jungfamilien. Um herauszufinden, was die Innenstadt für junge Familien attraktiv machen könnte, wurde ein Kapfenberger Gender-Spaziergang durchgeführt. Die Bauamtsdirektorin von Kapfenberg, Mitarbeiterinnen der Firma Pumpernig, die die Stadt Kapfenberg in Sachen Raumplanung beraten und eine Gender Mainstreaming Expertin der EP POP UP GeM begleiteten jeweils eine Mutter und einen Vater mit Kleinkind auf ihrem Weg durch die Stadt. Die Wahrnehmungen der Mutter und des Vaters bezüglich der Qualität von Innen- und Außenräumen in Zusammenhang mit Kleinkindern wurde dokumentiert. Folgende Hemmnisse wurden festgehalten:

 

     

Das Fehlen öffentlicher Wickeltische und Plätze zum Stillen.

     

Zu geringe Gehsteigbreiten.

     

Stiegen, fehlende Lifte bzw. Rampen.

     

Zu schmale Parkplätze, die das problemlose Aussteigen und Hineinsetzen von Kleinkindern in Kindersitze behindern.

     

Mangelnde Akzeptanz gegenüber Kindern in der Gesellschaft allgemein.

 

 

SFL Technologies

 

Was stand der betrieblichen Gleichstellung von Frauen und Männern im Unternehmen SFL im Wege? Unter anderem wurden folgende Hemmnisse für die momentane Unterrepräsentation von Frauen im Unternehmen verantwortlich gemacht:

 

     

Es gibt zu wenig gut ausgebildete (HTL, Uni) Technikerinnen.

     

Die Kinderbetreuung im Ort ist unzureichend.

     

Das Berufsbild ist männlich besetzt.

     

Die Arbeitszeiten sind z.B. mit den Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen nicht kompatibel.

     

Im Personalmarketing werden Frauen unzureichend angesprochen, z.B. werden in Inseraten, bei den Bewerbungsbögen, auf der Website etc. keine geschlechtergerechten Formulierungen verwendet.

     

Gleichstellungsziele werden nicht nach innen und außen kommuniziert.

     

Die Strukturen und Prozesse des Unternehmens berücksichtigen nicht die unterschiedlichen Lebensrealitäten und Rahmenbedingungen von Frauen und Männern.

 

 

TCM International Tool Consulting und Management

 

Was könnten Ursachen dafür sein, dass Frauen vor allem in den technischen Arbeitsgebieten der Firma TCM unterrepräsentiert sind und dass es bisher keine weibliche Tool Managerin gibt? Folgende Hemmnisse wurden aufgedeckt:

 

     

Wenige Frauen unter den BewerberInnen.

     

Mangel an Frauen mit den entsprechenden technischen Qualifikationen (z.B. Uni, FH, HTL mit Praxiserfahrung).

     

Attraktivität des Arbeitsortes: Die für Tool ManagerInnen ausgeschriebenen Positionen liegen in den ausländischen Standorten des Unternehmens. Frauen sind meist aufgrund ihrer Rolle in der Haushaltsführung und Kindererziehung weniger mobil als Männer.

     

Die Arbeitszeiten bei der Firma TCM erschweren die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

     

Männerdominanz in den technischen Bereichen.

     

Männlich dominiertes Rollenbild in der Technik.

 

Im Rahmen des Implementierungsprozesses von Gender Mainstreaming wurde außerdem erkannt, dass Bewerber und BewerberInnen nicht gleichwertig wahrgenommen werden. Führungskräfte haben meist primär andere männliche Führungskräfte als Vorbilder und beobachten und bewerten Fähigkeiten von diesen ausgehend. „Aktives Führungsverhalten“ beispielsweise wird sehr unterschiedlich wahrgenommen und Männern viel eher attestiert als Frauen. Als weiteres Hemmnis wurde die Überbewertung der technischen Qualifikationen im Personalauswahlprozess erkannt. Dabei wird von den Führungskräften bei TCM, und hier vor allem von den Tool ManagerInnen, Kompetenz in der MitarbeiterInnenführung erwartet. Dies wird neben KundInnenorientierung sogar als eine der Hauptaufgaben dieser Führungskräfte angesehen.

 

 

 

Weitere Beispiele aus der Praxis:

 

 

Stadt Wien – Öffentliche Beleuchtung

 

Was sind die Gründe dafür, dass sich Frauen aller Altersgruppen im öffentlichen Raum häufiger unsicher, belästigt oder gefährdet fühlen als Männer? Folgende Hemmnisse wurden erkannt:

 

     

Frauen sind häufiger zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs als Männer.

     

Gehsteige bzw. Geh- und Radwege werden nicht beleuchtet.

     

Die Beleuchtung konzentriert sich auf den motorisierten Individualverkehr und damit auf die Beleuchtung der Fahrbahn.

     

Parks sind an vielen Ecken schwer einsehbar und schlecht beleuchtet.

 

 

Stadt Wien – Öffentlicher Grünraum

 

Was sind die Gründe dafür, dass Mädchen weniger häufig öffentliche Freiräume nutzen als Burschen? Folgende Hemmnisse wurden festgestellt:

 

     

Burschen treten häufiger in größeren Gruppen auf als Mädchen.

     

Burschen sind dominanter in der Durchsetzung ihrer Interessen als Mädchen.

     

Mädchen erfahren öfters eine Abweisung, wenn sie Mitbenützungsversuche unternehmen.

     

Es fehlen Plätze, in denen sich die Mädchen aufhalten können ohne von Burschen gestört zu werden.

     

Mädchen haben ein anderes Spielverhalten und eine andere Vorstellung, wie der Freiraum gestaltet werden soll.

 

 

Was hält Eltern und Betreuungspersonen von Kleinkindern davon ab, öffentliche Grünraume zu benutzen? Folgende Hemmnisse wurden eruiert:

 

     

Es gibt kaum abgegrenzte Kleinkinderspielräume.

     

Es fehlen Tisch-Bank-Kombinationen in Sichtkontakt zu den Kinderspielbereichen.

     

WCs sind selten sauber und es fehlen Wickelplätze.

     

Es gibt oft keinen Zugang zu Wasser und wenig Schattenplätze im Sommer.

     

Im Winter fehlt eine ausreichende Beleuchtung nach 16 Uhr.

 

 

Stadt Wien – Öffentliche WC-Anlagen

 

Öffentliche WCs werden von vielen Frauen gemieden. Was sind die Gründe dafür? Folgende Hemmnisse wurden festgestellt:

 

     

Frauen erachten öffentliche WCs oft als schmutzig.

     

Es fehlen Wickelplätze.

     

Für saubere WCs muss vielerorts gezahlt werden.

     

Männer tun sich leichter ein öffentliches WC bei Bedarf zu umgehen. Zudem können Pissoirs gratis genützt werden.

 

 

Stadt Wien – Geschlechtersensible Verkehrsplanung

 

In der Verkehrsplanung wird oft zu wenig auf die Bedürfnisse von Frauen, die häufig zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, eingegangen. Die Hemmnisse für Frauen im Alltag stellen sich folgendermaßen dar:

 

     

Zu geringe Gehsteigbreiten.

     

Fußwege mit Kanten und Stufen, die vor allem mit dem Kinderwagen schwer zu bewältigen sind.

     

Ampelschaltungen nehmen wenig Rücksicht auf FußgängerInnen und Kinder.

     

Große Kreuzungen stellen eine Gefahr für FußgängerInnen dar.

     

Schlechte Ausleuchtung von Geh- und Radwegen sowie Parkanlagen.

 

 

Stadt Wien – Tiefgaragen

 

Frauen fühlen sich in Tiefgaragen oft unsicher und meiden diese. Was sind die Gründe dafür? Folgende Hemmnisse wurden erkannt:

 

     

Oft unzureichende Beleuchtung in Tiefgaragen.

     

Wenig einsehbare Zugänge und schlechte Beschilderung.

     

Kaum Überwachung durch (Sicherheits-) Personal.

     

Keine Parkplätze speziell für Frauen in Sicht- und Rufkontakt zum Personal bzw. in der Nähe der Ein- und Ausgänge.

 

 

Stadt Wien – Schulhof

 

Mädchen nutzen den Schulhof anders als Burschen. Gibt es Gründe dafür? Die auftretenden Hemmnisse gleichen jenen bei der Benutzung des öffentlichen Grünraums und beinhalten folgende Punkte:

 

     

Burschen sind dominanter in der Durchsetzung ihrer Interessen als Mädchen und beanspruchen den Freiraum für sich. Mädchen werden abgewiesen.

     

Es gibt keine geeigneten Beschäftigungsmöglichkeiten für Mädchen.

     

Mädchen sind eher zurückhaltend und bevorzugen Interaktion.

     

Mädchen haben andere Lieblingsspiele in der Pause (Klettern, Gummi hüpfen, Ballspiele) und sind insgesamt weniger an Bewegung interessiert als Burschen.

 

 

Stadt Wiesbaden – Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes

 

Frauen fühlen sich am Bahnhof und in seiner Umgebung oft belästigt oder gefährdet und haben ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis. Was sind die Gründe dafür und welche Hemmnisse treten in diesem Umfeld auf?

 

     

Auf Bahnhöfen gibt es oft Unterführungen, die bei Frauen ein besonderes Angstgefühl auslösen.

     

Im Umfeld von Bahnhöfen werden häufig Gewaltstraftaten registriert.

     

Mangelnde Beleuchtung, vor allem von schlecht einsehbaren Orten.

     

Kaum Überwachung durch (Sicherheits-) Personal.

 

 

Stadt Hannover – Ferienangebote für Jugendliche

 

Wo liegen die Ursachen dafür, dass mehr Burschen als Mädchen die Ferienangebote annehmen? Folgende Hemmnisse für Mädchen wurden festgestellt:

 

     

Es werden mehr Ressourcen/Mittel für Burschen bereitgestellt als für Mädchen.

     

Mädchen und Burschen haben unterschiedliche Interessen, auf die nicht ausreichend eingegangen wird.

     

Die in der Ausschreibung verwendete Sprache richtet sich eher an Burschen. Mädchen fühlen sich daher seltener angesprochen.

 

 

Stadt Ulm – Mädchengerechter Spielplatz

 

Wenn Mädchen nach ihrem Lieblingsspielort gefragt werden, nennen viele „zuhause“ oder den eigenen Garten. Welche Gründe gibt es dafür, dass Mädchen weniger häufig den Spielplatz besuchen als Burschen? Es wurden folgende Hemmnisse eruiert:

 

     

Für viele Mädchen sind Spielplätze zu dreckig.

     

Mädchen fühlen sich von Burschen verdrängt und sehen kaum Mitbenützungsgelegenheiten.

     

Mädchen bevorzugen daher eigene Plätze, wo sie z.B. Fußball spielen können.

     

Mädchen haben andere Vorstellungen davon, wie ein Spielplatz gestaltet werden sollte.

 

 

Deutschland – Bildungsangebote in Nationalparks

 

Mädchen zeigen weniger Interesse für naturwissenschaftliche Themen bei der Besichtigung von Nationalparks als Burschen. Wo liegen die Gründe dafür? Folgende Hemmnisse wurden festgestellt:

 

     

Mädchen bevorzugen einen passiven Zugang zu Themen.

     

Mädchen interessieren sich für „kleinere Sachen“ und haben einen künstlerischen Zugang zu Themen.

     

Mädchen sind eher schüchtern und zurückhaltend beim Fragen stellen.

     

Das Thema Abenteuer weckt vor allem das Interesse der Burschen.

 

 

Niedersachsen – Geschlechtsspezifische Behandlungsbedürfnisse im Gesundheitswesen

 

Die Hemmnisse in der Behandlung der Patientinnen und Patienten liegen darin, dass oft nicht auf die geschlechterspezifischen Bedürfnisse eingegangen wird. Dies hat auch damit zu tun, dass die MitarbeiterInnen auf diesem Gebiet aufgrund fehlender Informationen zu wenig sensibilisiert sind.

 

 

Bundeszentrale für politische Bildung

 

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Implementierung von Gender Mainstreaming als Ganzes sehr umfangreich ist und daher zunächst Prioritäten gesetzt werden müssen. Die anderen Bereiche werden aber nach und nach ebenfalls implementiert. Hier entschied man sich als erstes die Bereiche 1-3 einzuführen und Gender als Querschnitt in der Organisationsstruktur im Anschluss zu implementieren.

 

Dazu kommen noch folgende Hemmnisse:

 

     

Grundsätzlich ist der GMI Prozess als Top-Down-Prozess, also eine Durchsetzung der Ziele von oben nach unten, angelegt. Die Unterstützung des Prozesses von der Geschäftsführung ist zwar unbedingt notwendig, jedoch kann eine rein von oben angesetzte Strategie zu Widerstand bei den MitarbeiterInnen führen. Zudem ist der hohe Zeitaufwand zu beachten.

     

Ein weiteres Problem stellt die Tatsache dar, dass die GMI ein Prozess von kleinen Schritten ist und es unmöglich ist von heute auf morgen die Genderperspektive in jegliches Handeln einzubeziehen.

     

Im Rahmen der Sensibilisierungsworkshops und Gender-Fortbildungen für MitarbeiterInnen stellte sich die Frage, ob ein qualifizierter ExpertInneninput mit einer intensiven Analyse der Materie oder die Selbstlernmethode, die eine stärkere Identifikation mit dem Thema zur Folge hat, die sinnvollere Lernmethode darstellt.

 

 

 

Arbeitsmarkt

 

Seit Jahrzehnten gibt es in Österreich kaum Verbesserungen beim Schließen der Einkommensschere. Dass sich die Lohnunterschiede automatisch verringern würden, wenn Frauen in der Bildung aufgeholt haben, hat sich als Trugschluss erwiesen. Frauen sind mittlerweile gleich gut qualifiziert wie Männer, an der Lohnschere hat sich jedoch nichts geändert. Noch immer verdienen Frauen 41% weniger als Männer. Selbst bei gleicher Arbeitszeit (das ganze Jahr Vollzeit) bleibt ein Nachteil von 22% (Rechnungshof 2007). Ein Lohnunterschied von 15% bleibt auch dann bestehen, wenn die Unterschiede hinsichtlich Arbeitszeit, Bildung, Branche, Tätigkeit, Alter oder der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit bereinigt werden (Statistik Austria 2007).

 

Möglichkeiten zur Verbesserung dieser Situation:

 

    Bessere Informationen vor der Berufswahl anbieten.

    Eine faire Bewertung von Arbeit vornehmen.

    Die partnerschaftliche Aufteilung der Kinderbetreuung fördern.

    Außerhäusliche Betreuung für Kinder aller Altersstufen anbieten, um damit Vollzeitarbeit zu ermöglichen.

    Einkommenstransparenz und Gleichstellungsmaßnahmen in den Betrieben.*

 

 

Österreich/Arbeitsmarkt – Berufswahl der Mädchen

 

Was könnten die Ursachen dafür sein, dass Mädchen noch immer an den traditionellen Berufs- und Rollenbildern festhalten?

 

    Bei der Entscheidung nehmen nicht nur die Eltern Einfluss, sondern vor allem gesellschaftliche Erwartungen an Frauen und Mädchen spielen eine wichtige Rolle.

    Männliche Rollenbilder dominieren den Arbeitsmarkt.

    Mädchen haben im Laufe ihrer Lebensgeschichte weniger Möglichkeiten, Erfahrungen im Umgang mit Technik zu erwerben.

    Die technischen Anteile von Tätigkeiten, die traditionellerweise von Mädchen durchgeführt werden, werden oft nicht als „technisch“ erkannt (Umgang mit technischen Haushalts- und Gebrauchsartikeln).

    Mädchen haben es noch immer schwer, eine Lehrstelle zu finden, wenn sie technisch interessiert sind.**

    Berufstätigkeit von Frauen wird oft nur als Überbrückung verstanden.

    Da weibliche Vorbilder in den von Männern dominierten Berufen oft fehlen, fällt der „das möchte ich auch machen-Effekt bei Mädchen weg.***

 

 

Wien – Gender Budgeting Pilotbezirk Meidling

 

Wieso ist die Umsetzung von Gender Budgeting bislang nicht erfolgt?

 

Die zur Verfügung stehenden Gender-Budgeting relevanten Daten waren auf Ebene des Zentralhaushaltes der Gemeinde Wien als „rudimentär vorhanden“ zu bezeichnen.

 

Daraus resultiert die Forderung nach

 

    Erstellung eines Situationsberichts „Frauen und Männer im 12. Bezirk:

 

Der Situationsbericht stellt eine umfassende Darstellung der Bevölkerung im 12. Bezirk dar. Es handelt sich dabei um eine quantitative Auswertung aller verfügbaren Daten der Stadt Wien, der Statistik Austria, der von der MA 57 regelmäßig durchgeführten „Frauenbarometer“ sowie einer Sonderauswertung der IFES Studie „Leben in Wien“ aus dem Jahr 2002. Die Daten wurden in erster Linie nach männlich:weiblich differenziert dargestellt. Dort, wo es möglich war, wurden die Daten auch nach anderen Dimensionen wie Alter, Einkommenssituation, ethnischer Herkunft und Gesundheit ausgewertet. Die Datenauswertung hat aber gezeigt, dass für die Bezirksebene zwar viele Daten getrennt nach Geschlecht vorliegen, weitere für eine mehrschichtigere Analyse im Sinne von Gender Mainstreaming/Gender Budgeting aber ohne aufwändige Sonderauswertungen bzw. neuen Erhebungen kaum möglich sind. Viele Themen wie etwa der gesamte Bereich Hausarbeit, Familienarbeit und Pflege sowie die Gesundheitssituation lassen sich aufgrund der Datenlage nur für ganz Wien darstellen aber nicht auf Bezirksebene auswerten.

 

    Erstellen einer NutzerInnenanalyse:

 

Parallel zur Darstellung der Lebenssituation erfolgte mit allen VertreterInnen der für den Bezirk anordnungsbefugten Magistratsdienststellen eine Erhebung der NutzerInnen- und Zielgruppenstruktur. Die Erhebung zielte einerseits auf eine Datenerhebung ab, um festzustellen, welche Daten zu den jeweiligen NutzerInnengruppen vorhanden sind bzw. wen die Magistratsdienststellen als NutzerInnengruppen für ihre Produkte und Leistungen sehen. Die NutzerInnenanalyse war bei jenen Dienststellen, die über personenbezogene Statistiken verfügen, d.h. im Schul- und Kindergartenbereich sowie bei den Musikschulen noch relativ leicht zu bearbeiten. Ebenso bei jenen Fachgebieten, wo bereits umfangreiche Grundlagenstudien über die unterschiedlichen Ansprüche von Frauen/Mädchen und Männern/Buben vorliegen, d.h. etwa im Bereich der Parknutzung oder der freizeitpädagogischen Jugendarbeit. Sehr viel schwieriger hingegen gestaltete sich die Analyse bei den Infrastruktureinrichtungen z.B. den Verkehrsabteilungen, wo Daten über NutzerInnen nur sehr allgemein für Wien etwa aus dem Masterplan Verkehr, der Bevölkerungsstatistik oder abgeleitet aus Studien der MA 57-Frauenabteilung oder der Leitstelle für „Alltags- und frauengerechtes Planen und Bauen“ entnommen werden können.

 

Gender Budgeting wird noch als relativ neues Thema dargestellt.****

 

 

*AKINFOS. Die Einkommensschere schliessen! Warum Frauen zwar mehr, aber immer noch weniger als Männer verdienen. Ein 10-Punkte-Programm, um das zu ändern. www.arbeiterkammer.at

**Junge Mädchen interessieren sich mit wachsendem Interesse für zukunftsträchtige und vielversprechende Berufe. Um diesem Interesse gerecht zu werden, ist es notwendig, dass die ausbildenden Betriebe die Mädchen entsprechend unterstützen. Tatsache ist, dass nur jede dritte Lehrstelle mit Mädchen besetzt wird. Gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben junge Frauen auch heute lediglich in frauendominierten Berufen. www.arbeiterkammer.at

***http://www.sjoe.at/content/frauen/themen/ausbil/article/578.html

****Gender Budgeting Pilotbezirk, Frauenabteilung der Stadt Wien. MA 57-Frauenförderung und Koordinierung von Frauenangelegenheiten, Wien 2005