Methoden zur Analyse der Gleichstellungshemmnisse

 

In den meisten Fällen wird es sich nicht um unmittelbare, sondern um mittelbare Formen der Diskriminierung handeln, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind.

 

Unmittelbare, mittelbare und strukturelle Diskriminierung:

 

„Unmittelbare Diskriminierung oder auch direkte Diskriminierung meint die Benachteiligung von Frauen aufgrund einer existierenden (Rechts-)Norm. Unter mittelbarer oder indirekter Diskriminierung wird die negative Auswirkung einer geschlechtsneutral formulierten (Rechts-)norm verstanden. Strukturelle Diskriminierungen sind wirksam, wenn die Anwendung von bestehenden Regelungen (rechtliche und soziale Normierungen) die soziale Ungleichheit und Benachteiligung von Frauen bewirkt, obwohl dies ursprünglich nicht intendiert war oder ist.“*

 

Um jene Regeln, Verfahren etc. zu identifizieren, die Frauen oder Männer benachteiligen, können Sie wieder auf die 4R-Methode zurückgreifen, die Sie im Schritt „Analyse der Ist-Situation“ angewandt haben:

 

    Gibt es Hemmnisse im Bereich der Repräsentanz?

    Gibt es Hemmnisse im Bereich der Ressourcen?

    Gibt es Hemmnisse im Bereich der Realitäten?

    Gibt es Hemmnisse im Bereich der Rechte?

 

 

Das Ergebnis sollte sein, dass Sie Thesen, also begründete Vermutungen, darüber haben, welche Hemmnisse zwischen dem „Soll“ und dem „Ist“ liegen.

 

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*Heide Cortolezis, Dorothea Sauer, Ausrichtung von Vorhaben/Produkten auf Gleichstellung mittels des 6-Schritte-Verfahrens

**Ralf Lange, Gender-Kompetenz für das Change Management, Haupt Berne, 2006